Huawei Freebuds 5 im Test: Richtig gute Earbuds mit LDAC (2024)

Huawei wagt sich mit seinen Freebuds 5 an neue Ufer. Das Design ist völlig anders als bei den Vorgängern, auch überrascht der Sound positiv. Wo die In-Ear-Kopfhörer Minuspunkte kassieren, zeigt unser Test.

Der Hauptaspekt der „Freebuds“-Reihe war bisher immer – so hat man es ihnen zumindest nachgesagt – dass sie im Design stark an Apples Airpods erinnern. Aber das kann man über viele kabellosen In-Ear-Kopfhörer sagen, das Design hat sich in der Branche bewährt. Zumindest an die älteren Generationen erinnern viele günstigere Earbuds, denn seit Apple zum kürzeren Stängel bei den Pro-Modellen und den Airpods 3 gewechselt hat, trifft das nur bedingt zu. Zumindest bei Huawei ist damit aber nun Schluss.

Denn die neuen Huawei Freebuds 5 könnten sich im Design nicht stärker von den Airpods unterscheiden. Der Aufbau ist ähnlich – die Earbuds stecken nicht im, sondern sitzen locker am Gehörgang. Das Aussehen erinnert aber eher an einen glänzenden Tropfen und ist ein absoluter Hingucker. Auch vom Klang sind wir im Test überrascht. Einige kleine Enttäuschungen gibt es dennoch. Welche, beleuchten wir ausführlich im Testbericht.

Ebenfalls frisch getestet haben wir die Nothing Ear 2 (Testbericht), die mit einem guten Sound und ANC beeindrucken, ebenfalls ein spannendes Design haben und sich im selben Preisspektrum bewegen. Deutlich günstiger gibt’s die Huawei Freebuds 5i (Testbericht), die ein gemäßigteres Design, aber auch einen guten Klang haben. Und die besten Kopfhörer für Sportler zeigen wir in dieser Bestenliste .

Huawei Freebuds 5 im Test: Richtig gute Earbuds mit LDAC (1)

Huawei Freebuds 5 Bild: TechStage.de

Design und Komfort

Den wohl größten Sprung vom Vorgängermodell, den Huawei Freebuds 4, macht Huawei beim Design und überarbeitet diesen Aspekt der Kopfhörer gleich komplett. Ähnlich geblieben ist der grundsätzliche Aufbau, es gibt einen Ohrkörper-Kopf, der sich an den Gehörgang anschmiegt und mit einem Stängel verbunden ist, der auch den Akku und diverse Sensoren beinhaltet. Dadurch bleibt das grundsätzliche Tragefeeling der Airpods und Co. – die Ohrhörer sitzen sehr luftig und leicht im Gehörgang, die passive Geräuschunterdrückung ist beinahe nicht existent, da die Earbuds nicht am Ohr abdichten. Ob das gefällt, ist Geschmackssache und kommt auch auf die Ansprüche an, ob Geräuschisolierung gewünscht ist. Hier ist diese Kopfhörerart definitiv gut umgesetzt – die Ohrstücke liegen mit ihren jeweils 5,4 Gramm angenehm im Ohr, sitzen einigermaßen fest und tun bei längerem Tragen nicht weh.

Deutlich auffälliger an den Kopfhörern ist das Aussehen. Sie sind metallic-grau und rundum vollständig glänzend poliert. Das sieht in unseren Augen echt cool aus und erinnert ein wenig an das Aussehen des chemischen Elements Quecksilber. Huawei selbst gibt an, sich an der sogenannten „Bologneser Träne“ orientiert zu haben. Das sind speziell gefertigte Glastropfen, die an ihren Köpfen durch Eigenspannung äußerst strapazierfähig sind, beim Abbrechen ihres Schwanzes allerdings sofort in Glasstaub zerspringen. Das Design ist in jedem Fall einzigartig und lässt sofort erkennen, mit welchen Ohrhörern man es hier zu tun hat. Ebenfalls silbergrau ist das Case, aber im Kontrast zu den Earbuds matt, geformt wie ein Ei und nicht zu groß. Unten befindet sich ein USB-C-Anschluss, rechts ein Pairing-Knopf. Auch die Verarbeitung stimmt – es gibt nirgendwo scharfe Kanten oder unschöne Übergänge.

Klangqualität

Vom eher offenen Design der Earbuds erwartet man eine etwas leere, blecherne Klangsignatur, weil eben kein Abschluss mit dem Gehörgang möglich ist und Bässe verloren gehen. Trotz dieser anfänglichen Skepsis wurden wir hier aber wirklich überrascht – der Klang der Huawei Earbuds 5 ist im Großen und Ganzen echt gut, angenehm und macht Spaß. Die Earbuds klingen sehr ausgewogen, es gibt keinen Überzug bei den Höhen oder den Bässen (wobei das aufgrund des Designs eher schwierig wäre). Einen leichten Bass-Boost verpasst Huawei den Ohrhörern dennoch, sodass nicht alles verloren geht. Die Ausgewogenheit des Klangbilds zeigt sich beispielsweise im Song Champagne Coast von Blood Orange.

Dieses Lied besteht aus der synthetischen Grundmelodie, einem sehr souverän auftretenden Schlagzeug und der Stimme des Vokalisten. Die Huawei Freebuds 5 schaffen es, das gesamte Bühnenbild überwiegend korrekt, ohne Verzerrungen oder Übertönungen abzugeben. Wo der Synthesizer stärker wird, versteckt sich das Schlagzeug immer noch nicht, und die Gesangsstimme ist immer gut eingebunden. Bei aktiviertem Noise Cancelling ist eine sehr leichte Verzerrung der Gesangsstimme wahrnehmbar, die aber nicht stört. Alles hört sich sauber, nicht zu spitz und passend an. Chiquitita von ABBA nehmen wir gerne als Beispiel für verschiedene Klangbilder, die im Refrain gleichzeitig auftreten – auch diesen Song meistern die Huawei Freebuds 5.

Huawei Freebuds 5 im Test: Richtig gute Earbuds mit LDAC (2)

Huawei Freebuds 5 Bild: TechStage.de

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Huawei Freebuds 5 Bild: TechStage.de

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Huawei Freebuds 5 Bild: TechStage.de

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Huawei Freebuds 5 Bild: TechStage.de

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Huawei Freebuds 5 Bild: TechStage.de

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Huawei Freebuds 5 Bild: TechStage.de

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Huawei Freebuds 5 Bild: TechStage.de

Huawei Freebuds 5

Huawei Freebuds 5

Zum ANC: Es ist ungewöhnlich, es bei dieser Art von Kopfhörern zu sehen. Zwischen den drei in der App verfügbaren ANC-Modi Dynamisch, Gering und Ausgeglichen verspüren wir keinen allzu großen Unterschied. In allen Fällen filtert die Geräuschunterdrückung lediglich tiefe Summtöne wie das Rauschen eines Lüfters oder das Summen eines fahrenden Zugs annähernd aus. Mittelhohe und hohe Töne wie menschliche Stimmen oder Tippen auf einer Tastatur gelangen fast ungehindert ins Ohr. Das liegt, wie zuvor erwähnt, an der Bauweise; ein Fehler seitens Huawei ist es hier jedoch, dieses letztlich fast nur zu Marketingzwecken dienende Feature groß zu bewerben.

Ausstattung und Bedienung

Die Einrichtung und Nutzung der Kopfhörer sind generell ohne die Huawei-App möglich, mit dafür aber umso umständlicher. Die AI-Life-App findet man nicht in den Play Stores, sondern muss sie vom in der Verpackung enthaltenen QR-Code herunterladen und installieren. Das ist eventuell für weniger technikaffine Menschen suboptimal, aber keine unüberwindbare Hürde. Die App selbst ist in Ordnung, es ist kein Account erforderlich und man kann viele Funktionen rund um die Earbuds (wie Gestensteuerung, ANC und Klangequalizer) einstellen. Die vorintegrierten Equalizer-Modi sind in Ordnung, man kann mit zehn Tonbändern auch seinen eigenen Mix erstellen.

Standardmäßig erfolgt die Bedienung mit den Tipp- und Wischgesten wie folgt: Doppeltippen für Wiedergabe / Pause, gedrückt halten für Wechsel zwischen ANC und keinem ANC, Streichen fürs Anpassen der Lautstärke. All diese Punkte sind aber völlig anpassbar, was wir gut finden. Auch Bluetooth-Multipoint wird unterstützt und kann in der App eingerichtet werden.

Die Kopfhörer unterstützen Bluetooth 5.2 und als qualitativ hochwertigen Audio-Codec LDAC, den es auch bei teureren Sony-Kopfhörern gibt. Apple-Nutzer müssen sich hier allerdings mit AAC zufriedengeben. Negativ sehen wir eher die Akkulaufzeit, die mit gemessenen rund 3,5 Stunden mit ANC und 4,5 Stunden ohne wirklich nicht optimal ist. Hier bieten andere Produkte wesentlich mehr, auch für einen niedrigen Preis. Immerhin gibt es mit dem Case laut Herstellerangaben rund 30 Stunden. Das Aufladen dauert rund 90 Minuten bei leeren Earbuds und Case; kabellos geladen werden können die Huawei Freebuds 5 auch, in dieser Preisklasse keine Selbstverständlichkeit.

Preis

Die Huawei Freebuds 5 sind in den drei Farben Weiß sowie Metallic-Dunkelgrau und -Orange für eine unverbindliche Preisempfehlung von 159 Euro erhältlich, gelegentlich fällt der Preis auf rund 140 Euro.

Fazit

Hier fällt es uns schwer, etwas Schlechtes über die Huawei Freebuds 5 zu sagen. Das Design ist einmalig, cool und neuartig, die Klangqualität überraschend gut und die Ohrhörer unterstützen Premium-Features wie LDAC und kabelloses Aufladen. Lediglich die zu geringe Akkulaufzeit ohne Case ist uns ein Dorn im Auge. Dennoch würden wir diese Earbuds jederzeit weiterempfehlen – mit Produkten wie den Nothing Ear 2 konkurrieren sie in jedem Fall souverän.

Wer nach Earbuds mit wesentlich besserem ANC und noch besserem Klang sucht, wird für einen Aufpreis von rund 100 Euro bei Bose mit den Quietcomfort Earbuds II (Testbericht) fündig. Etwas älter, aber mit dem guten Klang und dank Silikonaufsätzen guten ANC dennoch empfehlenswert sind die Huawei Freebuds Pro 2 (Testbericht).

Huawei Freebuds 5 im Test: Richtig gute Earbuds mit LDAC (2024)
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Author: Neely Ledner

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